Rissbildungen (neu)


Die aktuelle Lage (10.02.2020)

 

Die langangelegten Voruntersuchen zu den Ursachen für die massiven Rissbildungen an der Kirche sind abgeschlossen. Am 4. Februar trafen sich Pfarrer Herzog, Mitglieder des Presbyteriums, Architekt Gunther Ecker samt beteiligten Fachleuten sowie Uwe Lackner von der landeskirchlichen Bauabteilung zur Auswertung und Besprechung der möglichen Maßnahmen.

 

Problem 1: Die Kirche steht im Westen auf festem Felsuntergrund. Im Osten hat der Fels bis in tiefe Schichten Einschließungen. Der unterschiedliche Untergrund hat schon immer zu Rissbildungen geführt, die bis ins Kirchenvisitationsprotokoll der Grafschaft Leiningen Anfang des 17. Jh. verfolgt werden können.Problem 2: Durch die Klimaveränderungen und die tiefe Austrocknung der letzten Jahre sind die Erdbewegungen größer geworden und sorgen für die erheblichen Schäden.

 

Problem 3: Wie an den aktuell offenen Stellen für jedermann sichtbar, wurde die Kirche 1729 in der armen Zeit nach dem Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg zu einem Großteil nur notdürftig und ohne steinmetzmäßige Fachkenntnis aus Bauschutt wiederaufgebaut, wodurch das Mauerwerk besonders anfällig ist für Risse.

Problem 4: Eine tiefere Begründung der Kirche zur Stabilisierung ist utopisch, da aufgrund der Untergrundbeschaffenheit man bis in 50m Tiefe müsste. Dazu nötiges Baugerät kann aufgrund der Bebauung gar nicht an die Kirche herangeschafft werden. Verworfen wurden auch die Pläne, das Kirchengebäude statisch vom schwereren Kirchturm oder vom tiefer gegründeten Toilettenanbau abzutrennen, da das künftige Risse auch nicht verhindern würde. Ebenso hat sich gezeigt, dass eine Umspannung der Kirche mit Stahlanker, wie an der Westwand durchgeführt, nicht vor Rissen bewahrt.

 

Die Kirche auf eine Betonwanne zu setzen und von den Bodenbewegungen abzutrennen, würde Millionenausgaben bedeuten, die völlig ausgeschlossen sind. Bleibt nur nach den Worten des Architekten: mit dem Schlechten, was da ist, das Beste zu machen. Die Kirche war immer in Bewegung, also muss man die Bewegungen zulassen, zumal an den klimatisch veränderten Bedingungen auch künftig wohl sich nicht viel ändern wird. Es werden im Mauerwerk Sollrissstellen angebracht, die alle paar Jahre wieder verputzt werden. Dazu wird der gesamte Putz abgenommen, um das Mauerwerk zu sichten und mit Sollrissen in einzelne Segmente einzuteilen. Der Teil im Eingangsbereich mit den größten Schäden wird wohl ganz neu errichtet werden müssen. Die Kirche wird sich also in den Sommermonaten in ihrer ganzen Armut erst einmal „nackt“ den Blicken zeigen. Pfr. Oliver Herzog / Bilder:Helmut  Ehrenfeuchter

 


Rissbildungen


Zahlreiche Risse im Mauerwerk, verursacht durch die Hanglage an der Südseite der Kirche, bereiten erhebliche Probleme. Um die Einflüsse des Untergrundes auf die sich ständig verbreiternden Risse (siehe Bilder) herauszufinden und auf Dauer zu beheben, sind zunächst umfangreiche Bohrungen erforderlich, bis zu 20 Meter tief in den Fels neben dem Eingangsportal. Anschließend müssen sogenannte Mikropfähle mit einem Durchmesser von 20 - 30 cm in die Erde verbracht werden; sie sollen die Vergrößerung bestehender und das Auftreten neuer Risse verhindern. Für diese Bohr- und Gründungsarbeiten sind nur wenige Spezialunternehmen geeignet. Bisherige Kosten-schätzung: 200.000 Euro - ein dicker Brocken, der weder von der Kirchengemeinde noch von der Landeskirche allein gestemmt werden kann.